Dierk Saathoff über Anne Imhofs Arbeit für den deutschen Pavillion in Venedig; erschienen in Jungle World, Ausgabe 21/2017.

Vor wenigen Tagen rief eine Skulptur des Künstlers Sam Durant mit dem Titel "Scaffold" ("Schafott"), welche im Garten des Walker Art Centers in Minnesota (USA) aufgestellt wurde, scharfe Proteste bei Vertretern der indigenen Bevölkerung hervor. Grund dafür war vor allem die Bezugnahme der Skulptur auf eine Massenhinrichtung amerikanischer Ureinwohner, welche 1862 in Mankato, Minnesota stattfand. Durant entschuldigte sich schließlich; die Skulptur soll nun im Beisein von Stammesältesten der Dakota abgebaut und verbrannt werden. Während Sarah Cascone auf news.artnet.com Einblick in den genauen Ablauf der Kontroverse gibt, zieht Hilarie Sheets in ihrem Artikel für die New York Times Parallelen zur Diskussion um Dana Schutz' Gemälde "Open Casket", welches der Whitney Biennale in New York vor knapp drei Monaten einen handfesten Skandal bescherte.

Zur Erinnerung an die Wiedervereinigung Deutschlands soll vor dem Neubau des Berliner Schlosses ein Denkmal entstehen. Der Siegerentwurf sieht eine begehbare, 50 Meter lange Wippe vor, welche einer bundesweiten Umfrage zufolge von nur 16% der Bevölkerung als angemessen empfunden wird. Marcel Reich hat für die Welt jene Bundestagsdebatte protokolliert, in deren Anschluss dann der Bau des Denkmals endgültig besiegelt wurde.

Vor ziemlich genau zehn Jahren ging Google Street View (GSV) online. In Deutschland wurde das Angebot nicht nur begeistert aufgenommen, zehntausende Anträge auf Verpixelung von Hausfassaden gingen damals bei Google ein. Begeistert hat GSV allerdings zahlreiche Künstler. Auf fastcompany.com spekuliert man über die Gründe für dessen Beliebtheit und stellt außerdem zahlreiche Kunstwerke vor, die mit Hilfe von Google Street View geschaffen wurden.

Modedesign zu studieren muss die Hölle auf Erden sein. Ein Artikel aus dem i-D Magazine zum Thema vermittelt zumindest genau diesen Eindruck. Darin kommen zahlreiche Studentinnen und Studenten zu Wort, die von endlosem Stress, kreativem Druck, mangelnder Anerkennung und Angstzuständen berichten.

Galerien mittlerer Größe wird seit einiger Zeit bescheinigt, besonders unter Druck zu stehen: Steigende Kosten für Miete, Messen, Kunstproduktion etc würden zu hohen Ausgaben führen, wobei gleichzeitig die erfolgreichsten Künstler im Programm zu den global agierenden Großgalerien wechseln würden. Joel Mesler, Galerist aus New York, gibt im Interview mit Loney Abrams von artspace.com Auskunft über seine Erfahrungen im Kunstgeschäft und seine persönliche Business-Strategie. Seine Offenheit und sein Humor machen das Gespräch zu einem echten Vergnügen.

Nina Schedlmayer wundert sich auf artmagazine.cc über die zahlreichen Portfolios von Hobbykünstlern, die sie während einer Jurysitzung durchsehen musste: "Nebst einem Rechtsanwalt bewerben sich eine IT-Technikerin, eine Steuerberaterin, der Inhaber einer KfZ-Werkstatt um öffentliche Gelder. Mit der Zeit weicht das sachte Abwinken einem gewissen Groll. Denn: Wieso glauben Menschen, die ein schönes Hobby haben, dass die öffentliche Hand ebendieses fördern muss?" Ihre klare Aufforderung lautet dann auch: "Lasst die Kunst den Künstlern." Tja, wenn diese Unterscheidung wirklich so einfach wäre ...