Startup-Gründerin und Unternehmerin Ruchi Sanghvi über die möglichen Gründe für die geringe Zahl an Kunstsammlern unter den kalifornischen Tech-Millionärin, zitiert in einem Artikel über eben jenes Thema auf bloomberg.com.

Oliver Bennett hat sich für den Guardian mit dem Phänomen der Kunst-Biennale beschäftigt. Ihre Zahl steige ständig; sie werde von Städten unter anderem als relativ günstiges Marketinginstrument geschätzt, habe aber auch ihre Schattenseiten: "At best, art biennials can positively transform our engagement with cities. But there are perceived disadvantages to this phenomenon. They have, for example, been seen as a precursor of gentrification, and there’s also the suggestions that biennials drive a kind of top end, transnational tourism – as if they are a moving playpen for the 10,000 globe-flitting critics, collectors and curators that constitute the international art world."

Die politische Rechte ist nahezu überall in Europa auf dem Vormarsch, was im traditionell eher linksliberalen Kunst- und Kulturbereich mit großer Sorge betrachtet wird. Ingo Arend beschreibt für den Freitag die aktuelle Situation und macht eigene Vorschläge zum Umgang mit der gegenwärtigen Stärke rechter Parteien: "Mindestens genauso wichtig wie die Leuchtturmkultur in den Metropolen ist die kulturelle Grundversorgung der Peripherie. Gerade weil dort die AfD-Ideen von der 'nationalen Kultur' verfangen, dürfen sich die Kulturinstitutionen aber nicht zu Bollwerken progressiver Selbstvergewisserung verrammeln. Sie müssen das Gespräch mit deren Anhängern suchen [...]"

Kulturschaffende in den USA stehen angesichts der Präsidentschaft Donald Trumps vor ganz ähnlichen Fragen: Muss sich die Kunst nun politisieren oder soll sie ganz bewusst auf ihrer Autonomie beharren? Alex Ross hat sich für das Magazin The New Yorker mit eben jener Frage beschäftigt, unter anderem durch einen Blick auf Antworten, die berühmte Künstler bereits in vergangenen Jahrzehnten formuliert haben.

Sechs Wochen vor der Eröffnung der Großausstellung Documenta in Athen trafen sich Dirketor Adam Szymczyk, sein Ko-Kurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, die Künstlerin Angela Melitopoulos und der Künstler Emeka Ogboh zur Podiumsdiskussion in Berlin, um über das Kommende zu berichten. Swantje Karich war für die Welt vor Ort und zeichnet in ihrem Erfahrungsbericht ein düsteres Bild des Abends – dem Moderator sei es kaum gelungen, von seinen Gästen etwas in Erfahrung zu bringen: "[...] am Donnerstagabend hat die Documenta leider den Ruf gefestigt, abgehoben zu sein und die Meisterschaft darin zu besitzen, banale Theorien als unverständliche hohe Mauer um die eigentlich gute und für sich sprechende Kunst zu bauen (immer und immer wieder mit Foucault)." Leider ist Karichs' Artikel etwas kurz geraten, so dass er eher wie eine Sammlung grotesker Momentaufnahmen wirkt.

Die "Ökonomie der Aufmerksamkeit" nimmt in der Gegenwartsdiagnose schon lange einen festen Platz ein. Den Begriff eingeführt hat vor bereits knapp zwanzig Jahren Georg Franck, der nun in einem ausführlichen Interview mit dem Wirtschaftsmagazin brand eins zu allerlei zeitgenössischen Themen befragt wurde. Gerade im Hinblick auf die sehr spezielle Ökonomie der Aufmerksamkeit, wie sie im Kunstbetrieb herrscht, eine interessante Lektüre, auch wenn das Thema Kunst nicht direkt zur Sprache kommt.

Warum kalifornische Tech-Millionäre kaum im größeren Maßstab Kunst sammeln hat James Tarmy für das Wirtschaftsblatt Bloomberg untersucht. Eine interessante Vermutung dazu äußerst Startup-Gründerin Ruchi Sanghvi, die Tarmy mit folgenden Worten zitiert: "[...] outsiders need to remember that the tech sector continuously deemphasizes ownership of anything, let alone million-dollar artworks. 'Today, people aren't inclined toward buying a home or car or owning things. [...] And there have been markets that have been developed to facilitate things that are communal—like Uber or Airbnb. […] Most of the material things that we've traditionally invested in are no longer relevant for this generation.'"

Diskretion wird im Kunsthandel traditionell groß geschrieben. Die New York Times hat einen Artikel veröffentlicht, der sich mit der potentiell missbräuchlichen Seite jener Verschwiegenheit beschäftigt. Sie ermögliche Geldwäsche, Steuervermeidung und -betrug, so der Vorwurf, welcher sich vor allem gegen die Geschäftspraxis der großen Auktionshäuser richtet. Die beiden Autoren Graham Bowley und William Rashbaum untersuchen die aktuell üblichen Formen der Geheimniskrämerei und stellen einige der spektakulärsten Rechtsstreitigkeiten der letzten Jahre vor, die mit ihr in Verbindung stehen.