Eine ordentliche Polemik gegen die Auswüchse einer durchsubventionierten Kulturlandschaft wie der deutschen hat Ulf Poschardt für sein Hausblatt, die Welt (Springer), geschrieben. Egal ob Bildende Kunst, Literatur, Theater oder Film – in jedem Bereich entdeckt der Autor negative Auswirkungen staatlicher Finanzierung. Jeder Künstler müsse „[...]sich entscheiden, ob er ein Staatsflittchen sein oder eben große Kunst produzieren will. Kompromisse sehen stets aus wie Kompromisse“, so die einfache Logik Poschardts.
Ein langes Gespräch zwischen Laura Poitras, Regisseurin des oskargekrönten Snowden-Dokumentarfilms „CitizenFour“, und Hito Steyerl, Künstlerin und Vertreterin Deutschlands auf der diesjährigen Biennale in Venedig, hat Artforum gerade auf seine Homepage veröffentlicht. Es bietet einen tiefen Einblick in die Arbeit der beiden Künstlerinnen.
Das österreichische Kunstmagazin Spike hat kürzlich damit begonnen, das Thema „Kinder in der Kunst“ verstärkt in den Fokus zu rücken. Den Anfang machte ein Interview mit „Texte zur Kunst“-Herausgeberin Isabelle Graw, nun hat Timo Feldhaus den Künstler Harm van den Dorpel zum Thema befragt. Der gibt zu Protokoll: „I really discourage my son from becoming an artist. […] I can't recommend the artist life.“
Unter dem Motto „Kunst lieben, Kunst hassen...“ hat Arte eine vierteilige Mini-Serie über den Kunstbetrieb produziert, moderiert von Nicole Zepter, Autorin des 2013 erschienenen Buches „Kunst hassen“. Die vier je sechsundzwanzig-minütigen Episoden behandeln die Themen Galerien, Kunstmarkt, Museen und Künstler. Das ist sicher nichts für diejenigen, die sich schon länger mit der Materie beschäftigen. Dennoch gibt es einige recht amüsante Interviews mit prominenten Protagonisten der deutschen Kunstszene, die das Einschalten durchaus lohnenswert machen.
Die Eröffnung des Neubaus des New Yorker Whitney Museums nimmt Lars Jensen in der FAZ zum Anlass, sich über die Finanzierung der Kunst- und Museumslandschaft der USA Gedanken zu machen. Sein Resümee fällt wenig erfreulich aus.
„Sprecht! Ein Pamphlet für das Reden vor der Kunst“ heißt Timo Feldhaus' Plädoyer für eine neue Diskussionskultur, mit dem er uns Vernissagengänger wieder stärker in die Pflicht nehmen möchte: „Es geht darum, die Zeit von sechs bis neun Uhr wieder als Produktionsprozess zu erkennen, als die andere, freiere Seite von Akademie, Institution und Markt. Bei Eintritt sei dir deiner Verantwortung bewusst. Und reiß mal wieder das Maul auf! Nach den folgenden etwa 13 min werdet ihr wieder Quasseln, ihr werdet rausgehen und reden.“ Word up!