Die geplante Neufassung des Kulturgutschutzgesetz von Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat in den letzten Wochen für große Aufregung gesorgt. Die einzig wirklich erwähnenswerte Einschätzung zum Thema hat Boris Pofalla für die [Frankfurter Allgemeine](http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/boris-pofalla-ueber-das-kulturgutschutzgesetz-13708470.html( verfasst. Er gibt eine kurze Übersicht über die Diskussionen der vergangenen Wochen und versucht sich in einer nüchternen Bestandsaufnahme der Interessen, die hinter den lautstarken Wortmeldungen des Kunsthandels zum Thema stehen – äußerst empfehlenswert.

Hyperallergic hat ein ausführliches Interview mit dem Konzeptkünstler Hans Haacke geführt, der vor allem für seine politischen Arbeiten bekannt ist – als Beispiele seien hier nur "Der Bevölkerung" für den Deutschen Bundestag genannt oder "Bodenlos", sein Beitrag für den deutschen Pavillon in Venedig aus dem Jahre 1993. Letztes Jahr im März wurde seine Skulptur "Gift Horse" auf dem Londoner Trafalgar Square enthüllt, welche eine interessante Debatte über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von gesellschaftskritischer Kunst lostrat. Das erstaunlich kritische und aufschlussreiche Interview dreht sich unter anderem um eben jene Kontroverse, wobei hier vor allem Haackes merkwürdige Indifferenz dem Thema gegenüber auffällig ist.

Elvia Wilk hat sich für das Magazin Spike auf die Suche nach dem "nichtprofessionellen" Kunstpublikum gemacht: "The field of art is considered to be free, open and accessible to everyone. In reality, no outsiders have been spotted here for a long time. Does 'art audience' today really only mean people who have an (economic) interest in the art world?" Dafür hat sie verschiedene Interviews an diversen globalen Ausstellungs-Hotspots geführt. Ihr enttäuschtes Fazit: "The conversations I had mostly strengthened my assumptions, and I disliked the experience of having them."

Die Website contemporaryartdaily.com hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigen geschmacksprägenden Portale der globalen Kunstwelt entwickelt. Wer genauer über die Konzeption und die Agenda der Seite Bescheid wissen möchte, dem sei ein Interview mit dem Gründer Forrest Nash ans Herz gelegt, welches gerade auf Artcity veröffentlicht wurde. Darin spricht er ausführlich über seine Motive, die Seite ins Leben zu rufen, die Auswahlkriterien des Teams und die aktuellen Implementierung des Features "Contemporary Art Quartely".

Jörg Häntzschel hat sich für die Süddeutsche Zeitung Doug Aitkens aktuelle Ausstellung in der Frankfurter Schirn angesehen. Sein Urteil: Die Wirklichkeit habe ihn überholt. Ende der Neunziger, Anfang der Nuller Jahre sei das noch anders gewesen. Aitken habe einen "superzeitgenössischen Globalisierungsbarock" geschaffen, den man lustvoll aufgesaugt habe. "Doch heute - einige Kriege, Finanzkrisen und viele Terroranschläge später - macht Aitken noch immer dieselben Videos. Zeigt dieselben Nicht-Räume, dieselben Nicht-Leben derselben Nicht-Figuren, als ginge es noch immer, wie damals, eigentlich um nichts. Selbst die neueren seiner Arbeiten wirken deshalb wie digitale Grüße aus einer vergangenen Epoche."