Jon Rafman zählt sicher zu den interessantesten Künstler, die sich gegenwärtig mit den Auswirkungen des Internets und Online-Kultur beschäftigen. Das i-D Magazine hat ein ausführliches Interview mit ihm geführt. Themen sind unter anderem die Untrennbarkeit von Realität und Virtualität, Nerdkultur und das Verhältnis seiner künstlerischen Arbeit zu Unschuld und Perversion.
Pamela Rosenkranz, schwer gehypte Schweizer Künstlerin, hat auf der diesjährigen Biennale in Venedig den Pavillon ihres Heimatlandes mit einer Art hautfarbenen Nährflüssigkeit geflutet. In einem Interview auf dismagazine.com gibt sie Auskunft über ihre Intentionen: "I would not say it is a sculpture, but I would not discount this orientation either. I try to view it as a physical process. For about ten years, or so, I have been working on the materiality of what we perceive as immaterial. I think it helps us to seek a consciousness for the materiality of ideas. What happens in our bodies when we watch a movie. What do we drink, when we drink a Coke? Immaterial properties are the particles of an economy on a molecular level. When a thought happens, our synapses change in a way that remains as a physical trace. This also has an epigenetic impact – that will live forth in our children."
Persönliche Überlastung durch Selbstausbeutung ist im Kulturbereich allgegenwärtig. Madeleine Dore macht sich für artshub.com auf die Suche nach den Gründen und lässt Protagonisten des Kunstbetriebs zu Wort kommen die über jene Strategien berichten, die sie vor dem nahenden Burnout bewahrt haben. Herausgekommen ist eine kompakte und empfehlenswerte Einführung zu einem sonst eher wenig diskutierten Aspekt kultureller Arbeit.
Künstler und Aktivist Ai Weiwei hat endlich seine Professur an der Universität der Künste in Berlin angetreten. Aus eben diesem Anlass lud die UdK zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Die Kunst zu lehren“. Niklas Maak war für die FAZ dabei und lässt in seinem mitunter wirklich amüsanten Artikel kaum ein gutes Haar an der Veranstaltung.
Als vergleichende Lektüre empfehle ich den Bericht von Caroline Fetschers, die für Die Zeit vor Ort war. Ihre Einschätzung des Abends liest sich deutlich versöhnlicher.
Die Zeitschrift "Texte zur Kunst" feiert in diesem Jahr ihr 25jähriges Bestehen. Ingo Arend blickt für den Freitag auf die Geschichte des Magazins und gibt dabei einen guten Überblick über dessen wichtigste Protagonisten sowie die theoretische Positionierung dieser einflussreichen Zeitschrift.