Albrecht Dürer in einer Nachschrift zu seinem Stich "Marienleben"; zitiert in einem Artikel der Schweizer Tageswoche zum Thema "Urheberrecht in der Kunst", 20.06.2016.

"Welcome to the LOLhouse: how Berlin's Biennale became a slick, sarcastic joke" lautet der Titel eines Reviews, welches Jason Farago für den Guardian geschrieben hat. Seine Kritik kommt eher einer Abrechnung gleich, derart polemisch ist sie ausgefallen. Dennoch ist die Lektüre mehr als nur ein bösartiges Vergnügen, bringt Farago doch auch ernstzunehmende Argumente unter.

Etwas ernsthafter, aber nicht weniger empört klingt Dorian Batyckas in ihrer Kritik der Biennale, welche auf Hyperallergic.com veröffentlicht wurde. Der wirklich lange Artikel hätte ordentlich gekürzt werden können - die sich öfter wiederholenden Passagen reinen Bashings wie folgender fördern eher wenig echte Erkenntnis zu Tage: "The ninth Berlin Biennale opened to the public on June 3, 2016, curated by highfalutin fashion collective DIS, a media entity that seems more concerned with upcycling art-world trend reports, cyber-utopianism, digital flânerie, and looking cool in Slavoj Zizek t-shirts than in curating anything that could remotely be considered a serious, relevant, or important exhibition of contemporary art."

Wer sich für eine ausführliche Beleuchtung der vergangenen Art Basel interessiert, der sei auch Stefan Kobels Presseschau von vergangenem Montag verwiesen.

Das hoch umstrittene neue Kulturschutzgesetz ist nun tatsächlich verabschiedet worden. Thomas E. Schmidt hält es für nichts weniger als eine "Katastrophe". In der Zeit schreibt er: "Nein, das Gesetz betrifft nicht bloß ein paar Superreiche und Kunstspekulanten. Es ist ein Stück Rahmengesetzgebung, und es regelt im Grunde das Verhältnis der Gesellschaft zu Kunst und Kunstbesitz neu. Und es stellt einen tiefen staatlichen Eingriff dar in einen Bereich der Zivilgesellschaft, der bisher durch Freiheit und Freiwilligkeit geprägt gewesen ist."

Flucht und Migration gehören zu den gegenwärtig größten politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Dass Kulturschaffende sich dieses Themas annehmen verwundert also nicht; die Ergebnisse ihres Engagements allerdings haben nicht selten einen merkwürdigen Beigeschmack. Autor Wolfgang Ullrich spricht in diesem Zusammenhang von einem "Unbehagen" angesichts einer künstlerischen Produktion, deren Ansatz er mit dem Begriff "Ästhetik des guten Gewissens" beschreibt. Anhand einer sorgfältigen Analyse entsprechender Arbeiten von Olafur Eliasson, Ai Weiwei und dem "Zentrum für Politische Schönheit" analysiert er treffend die Widersprüche einer solchen Ästhetik: "So sehr politische Aktionskunst Minderheiten, Opfer oder polarisierende Themen aufgreift, so sehr hängt ihr Erfolg bei Publikum und Medien also davon ab, ob sie zumindest einige der Milieus erreicht, in denen die Menschen ihr Selbstbewusstsein mit Hilfe von Hochkultur ausbilden. Daher braucht auch nicht zu wundern, wenn die Qualität dieser Kunst nicht daran gemessen wird, wie überzeugend sie ein alternatives Bild etwa von Flüchtlingen - also neue Evidenz - zu etablieren vermag oder ob sie durch die Erzeugung von Empathie wirksame Solidarisierungsbewegungen in Gang setzen kann. Vielmehr gilt sie dann als gut, wenn sie unter Kunstinteressierten für starke, beglückende, läuternde Emotionen sorgt. Ob die Welt dadurch wirklich besser wird, ob einer Randgruppe effektiv geholfen wurde, ob ein bis dahin unterbelichtetes Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit gelangt - das alles ist hingegen zweitrangig."

"Seven on Seven" heißt ein Format, welches einmal jährlich je sieben Künstler mit wichtigen Protagonisten der Tech-Industrie zusammenbringt, wobei die Ergebnisse jener Kollaborationen dann auf einer Konferenz präsentiert werden. art-Korrespondentin Claudia Bodin hat sie sich angeschaut und ihre Beobachtungen hier zusammengefasst. Die Videos aller Präsentationen kann man sich nun auf Vimeo anschauen.