Der Soziologe Olav Velthuis in einem Interview mit der Kuratorin und Kritikerin Sarah Lookofsky, veröffentlicht im DIS-Magazine.

Alex Bacon hat für rhizome.org einen großartigen Essay über "Malerei im digitalen Zeitalter" verfasst. Anhand vieler konkreter Beispiele versucht er die Veränderungen nachzuzeichnen, die sich durch die Omnipräsenz von Bildschirmen und digitaler Technologie für die Produktion und Rezeption von Malerei ergeben haben.

Das Magazin Spike hat die Mitschrift eines Gesprächs veröffentlicht, welches Fulvia Carnevale, Teil des Pariser Künstlerkollektivs Claire Fontaine, und der Theoretiker Rory Rowan im vergangenen Winter geführt haben. Hauptthemen sind die Kritik bzw. deren aktuelle Krise und die Auswirkungen von Prekarität im Kunstbereich. Carnevale und Rowan sprechen viele wichtige Aspekte an, wobei der Grundton meist ein eher pessimistischer ist. Für gerade trendige philosophische Richtungen wie den Spekulativen Realismus hat Rowan wenig übrig: "Aspekte des sogenannten Spekulativen Rea­lismus, der Objektorientierten Ontologie und des Neuen Ma­terialismus wirken auf mich wie ein Versuch, sich von der Demystifikation abzuwenden, die im Zentrum des Kritischen stand, und die Welt mit magischem Vitalismus wieder zu ver­zaubern, mit der "Lebendigkeit" der Dinge und anderen bi­zarren Sachen, die meiner Ansicht nach nicht viel zu sozialen Fragestel­lungen und Problemen beizutragen haben."

Wer sich noch immer nicht richtig informiert fühlt über das Phänomen der sogenannten Freihäfen und ihre Rolle für den internationalen Kunsthandel, dem sei ein Artikel der New York Times ans Herz gelegt. Der Hauptvorteil dieser (unter anderem) als Kunstlagerstätten genutzten Einrichtungen sei vor allem die Steuervermeidung, so die beiden Autoren: "Someone who buys a $50 million painting at auction in New York, for example, is staring at a $4.4 million sales tax bill. Ship it to a free port, and the bill disappears, at least until you decide to bring it back to New York."

Guardian-Autor Alex Needham traf die britische Künstlerin Tracy Emin anlässlich der Eröffnung ihrer aktuellen Ausstellung bei Lehmann Maupin in New York. So entstand ein interessantes und durchaus unterhaltsames Porträt der skandalumwitterten Künstlerin, die in den frühen 90er Jahren zu den legendären YBA (Young British Artists) gezählt wurde.

Gerade schwer im Trend: das sogenannte "Adult Coloring". Dabei handelt es sich um das Ausmalen von vorgegebenen Formen, wie man es eigentlich schon lange von Kindermalbüchern kennt, nur eben für Erwachsene. Der Tätigkeit werden allerlei positive Effekte bescheinigt; Kritiker sehen im Adult Coloring allerdings das Symptom einer angeblichen Infantilisierung der Gesellschaft. Nils Markwardt hat sich für den Freitag mit der Kontroverse beschäftigt und gelangt über den konkreten Anlass hinaus zu einigen interessanten Gedanken zur Kulturkritik im Allgemeinen.

Amalia Ulmans Performance "Excellences and Perfections", welche ausschließlich als Fotofolge auf Instagram stattfand, hat ein gewaltiges mediales Echo ausgelöst (auch art berichtet in seiner aktuellen Ausgabe). Autorin Annekathrin Kohout hat allerdings schwere Zweifel, ob die allgemeine Begeisterung wirklich gerechtfertigt ist. Akribisch analysiert sie auf ihrem Blog sofrischsogut.com die unterschiedlichen Aspekte der Arbeit und vergleicht sie mit ähnlich strukturierten Kunstwerken von Peter Weibel und Christian Jankowski. Ihr Fazit: "Excellences and Perfections" sei keineswegs das erste Instagram-Meisterwerk, sondern "weder gute Kunst, noch gute Unterhaltung".