Bruce Nussbaum in einem Artikel für fastcodesign.com, 30.06.2015.
Das Grafikdesign-Studio Loki aus Montreal hat einen ausführlichen Artikel über die „Farbe des Jahres“ der Firma Pantone auf ihrer Website veröffentlicht. Dabei untersucht der Text die Strategie Pantones, sich von Underground-Kulturen und deren visueller Kultur mehr als nur inspirieren zu lassen. Der Titel des Artikels - "The Propaganda of Pantone: Colour and Subcultural Sublimation" - macht bereits zu Anfang klar, dass man dem Gebaren der einflussreichen Firma ziemlich kritisch gegenüber steht. "Beyond filling corporate coffers on the backs of subcultural labour, the truly grievous effect [of Pantones commercialization] is the erasure of a critical aesthetic tool from the subculture and its associated social movements. […] It blunts the critical teeth of the colours’ usage within these contexts and undermines the visual self-representation, self-determination, and autonomy of these subcultural groups", so das bittere Fazit des Artikels.
Die Taz hat ein Interview mit Susanne Pfeffer geführt, ihres Zeichens Direktorin des Fridericianums in Kassel, welches sich unter ihrer Führung zu einem der wichtigsten institutionellen Repräsentationsorten der Post Internet Art in Deutschland entwickelt hat. Pfeffer wird nun auch den deutschen Biennale-Pavillion in Venedig im kommenden Jahr kuratieren; Anlass genug für die Taz, ihr einige Fragen zu ihrer Einschätzung der gegenwärtigen Bildkultur zu stellen.
Das in New York beheimatete Kollektiv DIS wird bekanntlich für die kommende Ausgabe der Berlin Biennale verantwortlich sein. Jetzt hat das Kuratorenteam die Ausstellungsorte der Anfang Juni beginnende Kunstsause bekanntgegeben und das kuratorische Konzept vorgestellt. Während die Angaben zu den Orten ziemlich präzise waren, blieb das Konzept der Viererbande dagegen realtiv unklar: "'Instead of pulling talks on anxiety, let's make people anxious; rather than symposia on privacy, let's jeopardize it; instead of talking about capitalism, let's distort it […] instead of unmasking the present, this is the present in drag'", so zitiert news.artnet.com Lauren Boyle, Mitglied des Kuratorenteams.
Großkünstler Anish Kapoor hat sich die Verwendung des bisher schwärzesten Schwarzes patentieren lassen, zumindest innerhalb der Kunst. Die ursprünglich u.a. für militärische Zwecke entwickelte Farbe absorbiert so viel Licht wie kein von Menschen gemachtes Material zuvor. Über die zum Teil wütenden Reaktionen auf Kappors Monopolisierung schreibt Jonathan Jones im Britischen Guardian.
Die Internetplattform artsy.net soll die unterschiedlichsten Bereiche des globalen Kunstmarkes in einem einzigen Portal vereinen. Unglaubliche 51 Millionen Dollar seien in das Unternehmen, welches 2011 online ging, bereits investiert worden, so Kolja Reichert in einem Artikel für die Zeit. Reichert wirft einen genauen Blick auf die Chancen und Risiken des Geschäftsmodells und kommt dabei zu ambivalenten Schlüssen: Es laufe eine gewaltige Wette auf die zukünftige Rentabilität des Unternehmens, so der Autor – mit äußerst ungewissem Ausgang.
Dass Schreiben über Kunst nicht zu den lukrativsten Jobs gehört dürfte sich herumgesprochen haben. Der Blitzkunst-Blog macht sich in einem interessanten Artikel Gedanken zum Thema und stellt alternative Wege vor, Kunstjournalismus zu finanzieren.
Unter die Kategorie "Don't read" fällt hingegen Judith Brachems Artikel über die Arbeit des Malers Tristan Pigott auf bento.de, dem neuen, nervtötenden Ableger von Spiegel Online. Man scheint der eigenen Leserschaft wirklich wenig zuzutrauen, derart flach ist die Berichterstattung. Angeblich zielt bento.de auf die Zielgruppe der 18- bis 30-Jährigen; der Text selbst scheint jedoch eher für 14- bis 18-Jährige geeignet.