Wolfgang Ullrich in einem Interview mit dem Magazin "Artist", Dezember 2015.

Ai Weiwei hat am Strand der griechischen Insel Losbos das Foto des ertrunkenen Flüchtlichgsjungen nachgestellt, welches im September letzten Jahres um die Welt ging. Die Aktion und auch die unglaublichen Äußerungen des Fotografen in der Washington Post ließen einen zuerst an einen Scherz denken, doch Weiwei meint es bitter ernst. Steffen Zillig hat bereits das Nötige gesagt; wer noch eine weitere Meinung zum Thema lesen möchte, dem sei Toby Fehilys kritischer Artikel ans Herz gelegt, den er für den Guardian verfasst hat.

Der wahrscheinlich bekannteste Kunstkritiker der Welt, Jerry Saltz, hat auf einer Podiumsdiskussion der New Yorker School of Visual Arts über das Überleben in der Kunstwelt gesprochen. Blessy Augustine hat für den Blog der Hochschule die zehn besten Tipps zusammengetragen.

Interessant sind auch die ausführlichen Hinweise eines Kunstberaters (?) für eben solche Künstler, die nicht von einer Galerie vertreten werden, die also ihre Arbeit höchstpersönlich an den Mann bringen müssen (oder wollen).

Das i-D Magazine hat mit fünf jungen, in der Kunstszene New Yorks tätigen, Kreativen über ihre finanzielle Lage gesprochen. Die anonym veröffentlichten Berichte geben einen guten – und erschreckenden - Einblick in das schwierige Leben des Kulturprekariats in einer der teuersten Städte der Welt.

Marc Spiegler, Direktor der Art Basel, hat für The Art Newspaper zehn Fragen beantwortet, die sich seiner Meinung nach jeder Galerist stellen sollte, da sie für ihre Zukunft von entscheidender Bedeutung seien.

Über die zunehmende Bereitschaft von Galerien, Kooperationen einzugehen und Künstler gemeinsam zu vertreten - zum Teil sogar in der selben Stadt -, darüber schreibt Nate Freeman für Artnews.com.

Kunstausstellungen in Shopping Malls als potentieller Besuchermagnet – das ist das Thema eines Artikels von Georgina Adam, den The Art Newspaper veröffentlicht hat. Der chinesische Investor Adrian Cheng, Besitzer eines Einkauszentrums in Shanghai mit integriertem Museum, wird von ihr folgendermaßen zitiert: "Walking into a 'white cube' is not only intimidating; it is a foreign experience based on a concept that has not been ingrained in the psyches of most Chinese. […] So we bring the art to them in a setting they already know. With our local audiences, we are seeing that they often consume art much like they consume the 'goods' in the art mall. They take pictures and videos and share them on social media. But at the same time, they are also learning a great deal."

Ein Buch über Luxus mit dem Titel "Luxus" (haha) ist Ende letzten Jahres bei Suhrkamp erschienen. Autor ist der Philosophieprofessor Lambert Wiesing. Uwe Justus Wenzel hat sich für die Neue Züricher Zeitung mit dem Werk auseinandergesetzt und geht in seiner Besprechung auf dessen wichtigste Thesen ein. "[...] die Luxuserfahrung wird [...] als Moment der Offenbarung gepriesen – als Augenblick, in dem sich zeige, was den Menschen zum Menschen mache: die Freiheit 'wohlüberlegter' Selbstüberschreitung", so Wenzel über die Hauptthese Wiesings.

Über die Grabenkämpfe in der israelischen Kulturpolitik hat Steven Erlanger für die New York Times recherchiert. In seinem ausführlichen Bericht schreibt er über die Strategien der konservativen Regierung Benjamin Netanyahus, die Kulturproduktion des Landes in eine patriotischere Richtung zu drängen, und über den Widerstand der liberalen Kräfte gegen diese Versuche staatlicher Einflussnahme.

Autor und Kritiker Wolfgang Ullrich steht kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Buches "Siegerkunst". Nun hat Ullrich auf seinem Blog eine Stellungnahme veröffentlicht, in der er die mangelnde Kritikfähigkeit einiger Künstler, Galeristen und Sammler beklagt. Anlass ist die Ablehnung einiger seiner Anfragen zur Druckerlaubnis von verschiedenen Werkreproduktionen. Der kritische Kontext des Buches schien einigen Protagonisten des Kunstbetriebs zu gefährlich fürs eigene Geschäft zu sein: "Machtausübung und Postproduktion kumulieren in dem Versuch, durch das Verbot von Abbildungen zu verhindern, in einem Kontext aufzutauchen, der Wertschöpfungsambitionen zuwiderläuft oder kritisch ist", so der Autor in seiner Stellungnahme.