Zitat: Georg Baselitz.
René Magrittes Bildsprache erfreut sich im Internet großer Beliebtheit, seine Bilder werden auf Fotoplattformen wie Instagram zitiert oder sogar nachgestellt. Annekathrin Kohout hat auf dem Blog sofrischsogut.wordpress.com einige interessante Überlegungen angestellt zur Zeitgenossenschaft Magrittes und dessen bisheriger Rezeptionsgeschichte, ergänzt von vielen Bildbeispielen. "Magritte ist [...] so stark mit der Ästhetik und Motivwelt des Internets verschmolzen, dass man manchmal gar nicht mehr genau weiß, ob es sich bei einem bestimmten Bild um das von Magritte handelt oder von jemanden, der nur so ähnliche surreale Konstellationen macht", so die Autorin.
New York ist ein teures Pflaster, das dürfte allgemein bekannt sein. Wie die extremen Mietpreise dortigen Galerien zu schaffen machen, hat nun Daniel Grant für die amerikanische Huffington Post analysiert. Die durchschnittlichen Preise, die er für die bei Galerien beliebten Statdviertel Chelsea und Lower East Side angibt, klingen für deutsche Ohren geradezu astronomisch: 100 – 200$ pro Squarefoot für ersteres, 80 - 120$ für letzteres bedeuten eine Preisspanne pro Quadratmeter(!) von umgerechnet knapp 1000 bis 2000$ für das teure Chelsea und immerhin noch 850 bis 1250$ für die günstigere Lower East Side. Auch wenn die Mietpreise im Einzelfall geringer ausfallen dürften – der Kostendruck für die Galerien ist gewaltig. Das Ausstellen von jüngeren, weniger etablierten Künstlern wird so zum Problem, sind deren Preise doch häufig noch zu niedrig, um die jeweilige Galerie in die Gewinnzone zu führen.
Bento hat einen interessanten Artikel über die russische Künstlerorganisation "Set" veröffentlicht. Set-Künstler sind jung und patriotisch, ihre Arbeit lässt sich wohl am besten als politische Propaganda beschreiben. Die Verherrlichung von Staatsoberhaupt Vladimir Putin steht dabei an erster Stelle. "'Die Jugend will eigentlich immer rebellieren'", [so Set-Künstler Gleb Krajnik.] "Deswegen hat er einen Ring mit dem Kopf Putins und der deutschen Aufschrift 'Putinversteher' entworfen. Entstanden ist das Wort 'Putinversteher' in Deutschland, eigentlich werden damit abwertend Personen beschrieben, die Putins aggressive Position in der Ukraine-Krise verteidigen. 'Und da Putin heute international ein Außenseiter ist, ist es cool, mit ihm zu sympathisieren'".
Getty Images, der weltgrößte Anbieter von vorproduzierter, kommerzieller Fotografie, sogenannten Stockimages, hat einen Trendreport veröffentlicht, der die dominanten Strömungen beleuchten soll, denen unsere visuelle Kultur in den nächsten Jahren angeblich folgen wird. Als Grundlage der Vorhersagen dienen die Suchbegriffe, die Benutzer der firmeneigenen Plattformen im vergangenen Jahr verwendet haben. Die großen Trends seien demnach "Außenseitertum", "Das gute Leben", "Der erweiterte Mensch", "Messthetics", "Stille VS Lärm" und "Surrealität". Ben Davis hat den Report gelesen und für news.artnet.com pointiert zusammengefasst.
Die TAZ hat mit der amerikanischen Künstlerin Michelle Proksell ein aufschlussreiches Interview über die Internetkultur in China geführt. Sprachbarrieren, politische Zensur und die Tatsache, dass es für fast alle westlichen Dienste ein chinesisches Äquivalent gibt, haben zu einer recht eigenen virtuellen Kultur geführt. Auf die Frage nach der größten Merkwürdigkeit, die Proksell bisher begegnet sei, antwortet diese: "Der 'Virtual Boyfriend' bzw. 'Virtual Girlfriend', was ich aber noch nicht ausprobiert habe. Da zahlt man bei WeChat eine Summe und hat dann für den Tag einen Freund oder eine Freundin, der oder die Nachrichten schreibt oder anruft." Dahinter stecke tatsächlich eine echter Mensch und kein programmierter Bot.
Maler Georg Baselitz feiert dieser Tage seinen achtundsiebzigsten Geburtstag – Anlass genug für Monopol, eine Sammlung seiner kontroversesten Zitate zu veröffentlichen. Leider sind alle Zitate ohne Angaben zu Jahr und Kontext, was die Einordnung etwas schwierig macht; der polemischen Qualität der Aussagen tut dies jedoch keinen Abbruch.
Und zu guter Letzt: "How it feels to be an artist at a party" - das hat Jack Sjogren in einem großartigen Comic festgehalten, welches hyperallergic.com veröffentlicht hat.