Píxeles Muertos
2016
Artist Book; Offset print
29 x 21 cm, 68 pages

“Pixeles Muertos” is a collection of photos and screenshots that I assembled from the internet and subsequently arranged. They all show defective pixels as they appear on monitors and televisions; image sensors in digital cameras can be similarly afflicted by this problem. Pixels are the basic element of every digitally produced and reproduced image. They are thus a constitutive element of our everyday visual experience. Yet we usually only notice them when they stop doing their job. Most of the time, they recede behind a larger image. Their task is to be “invisible”; here they appear as a motif themselves. These images of “dead pixels” have something absurd about them—the dilettantism of photography, but also the roughness of marks indicating small malfunctions. These stand in stark contrast to the digital immateriality of the subject they are supposed to depict. The images’ informational content is extremely low, though one can still recognize their authors’ communicative intent. The limited size of these defective points and their relatively indeterminate form often make them appear completely insignificant within the larger visual structure of individual compositions. Sometimes, they can not even be distinguished from an image’s actual motif, for example stars in a night sky.

Bei „Píxeles muertos“ handelt es sich um eine Sammlung von Fotos und Screenshots, die ich im Internet zusammengesucht und anschließend arrangiert habe. Sie alle zeigen defekte Bildpunkte, sogenannte Pixel, wie sie in Monitoren und Fernsehern vorkommen; Bildsensoren von Digitalkameras können ebenfalls von diesem Problem betroffen sein. Pixel bilden die Grundeinheit jedes elektronisch her- bzw. dargestellten Bildes und sind somit konstitutiver Bestandteil unserer täglichen Seherfahrungen. Sie treten meist erst dann ins Bewusstsein, wenn sie ihren Dienst verweigern. Üblicherweise treten sie hinter dem Gesamtbild zurück. Ihre Aufgabe ist es, „unsichtbar“ zu sein; hier treten Sie nun selbst als Bildmotiv in Erscheinung. Diese Bilder von „toten Pixeln“ haben etwas absurdes – der Dilettantismus der Fotografien, aber auch die Grobheit jener Markierungen, welche die oft winzigen Störungen erkennbar machen sollen, stehen im deutlichen Kontrast zur digitalen Körperlosigkeit des eigentlichen Sujets. Der Informationsgehalt der Bilder ist zudem extrem niedrig, obwohl man deutlich die Kommunikationsabsicht ihrer AutorInnen erkennen kann. Die geringe Größe der defekten Bildpunkte und deren relativ unbestimmte Gestalt haben zusätzlich zur Folge, dass sie häufig völlig unwichtig erscheinen im Gefüge der einzelnen Bildkompositionen und sie sogar zum Teil von anderen Bildmotiven nicht zu unterscheiden sind (z.B. Sterne am Nachthimmel).