Zur Kunstmesse Art Cologne gibt die Brauerei Gaffel ein Glas heraus, dessen Design durch einen Wettbewerb ermittelt wird. Oben ist mein siegreicher Entwurf zu sehen.
Hier mein zusammen mit dem Entwurf eingereichter Erläuterungstext:
"In Folge von Finanz- und Wirtschaftskrisen und den damit einhergehenden Turbulenzen an den Aktienmärkten besinnen sich viele Leute auf sicherere Anlageformen und investieren unter anderem verstärkt in Sachwerte, also Objekte, die neben ihrem variablen Marktwert auch noch einen konkreten Nutzwert aufweisen. Zu dieser Kategorie gehören auch Kunstgegenstände. Der aufwärts strebende, goldene Schriftzug 'In Sachwerte investieren' bezieht sich also konkret auf die Art Cologne und deren kommerziellen Erfolg und soll wie ein Werbeslogan wirken. Zugleich stellt er auch einen Verweis auf die noch immer schwelende Finanzkrise dar. Diese recht humorlose und etwas pathetische Illustration eines ökonomischen Sachverhalts wird jedoch durch das Medium des Gaffel-Bierglases gebrochen: Die nüchterne Formel 'In Sachwerte investieren' bekommt mit ihrem Bezug auf das alkoholische Getränk eine absurde Schlagseite, ist doch der rauschhafte Genuss, das Feiern, eine ganz und gar unökonomische und nichtrationale Angelegenheit. 'In Sachwerte investieren' wird so zu einem ironischen Trinkspruch, der einer Aufforderung zur Verschwendung gleichkommt. Das glänzende Gold des Schriftzugs als Symbol für ökonomischen Wert trägt in seiner Vulgarität mit dazu bei. Zugleich bezieht sich die Farbe auch auf die sprichwörtliche Bezeichnung von Bier als 'Flüssiges Gold'."